Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

20. August 2012

Bad Teinach: Schwarzwald-Urlaub mit Mineralbad-Flair.

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg ist als Urlaubsland so populär wie nie zuvor. Urlaub im „Ländle“ ist „in“. Doch buchen – das tun nicht nur die Nachbarn aus der Schweiz und Frankreich: Dank deutlich ansteigender Nachfrage von Niederländern und Österreichern sowie vor allem von Litauern, Letten, Polen und Slowenen legte die Zahl der Übernachtungen zwischen Januar und Juni um stattliche 6,5 Prozent zu. Ein Boom, der sich am Beispiel des knapp 3.000 Einwohner kleinen Luftkurorts Bad Teinach-Zavelstein, rund fünf Kilometer von Calw im Nordschwarzwald gelegen, gut veranschaulichen lässt. Die Melange aus waldreicher Natur, heilendem Wasser, sonniger Lage und guter Küche findet immer mehr Freunde.

Teinach steht für Minimalismus: Hier steht das kleinste Heilbad Baden-Württembergs. Zwar ist der Anlage aus Badehaus, Trinkhalle und Bad-Hotel eine gewisse Repräsentativität ist nicht abzusprechen. Aber ein königliches Erbe? Das würde wohl niemand vermuten. Umso erstaunlicher mutet es an, dass die heutige 500-Seelen-Gemeinde, wind- und wettergeschützt im waldumstandenen Tal der Teinach gelegen, bereits 1835 royalen Glanz erlangte: Als „Königliches Bad Teinach (Mineralbad und Wasserheilanstalt) im Württembergischen Schwarzwalde“ wurde es einer der ersten Wellness-Hotspots im deutschen Südwesten.

Ganz vorn in der Gunst der württembergischen Herzöge lag Teinach tatsächlich schon im 17. Und 18. Jahrhundert. Regelmäßig kamen sie hier zum Kuren vorbei: die Schönen und Reichen des Rokoko und der Renaissance. Carl Eugen, schon als Jugendlicher mit 16 Jahren Regent im Ländle, rückte 42-jährig gleich mit seinem ganzen Hofstaat an: 326 Personen zu Gast in Bad Teinach. Das war anno 1770.

Heute positioniert sich Bad Teinach-Zavelstein als Heimat der Hirschquelle. Das meistgetrunkene Mineralwasser Deutschlands bringt Herz und Kreislauf in Schwung. Und es bewährt sich trefflich als Motor des heimischen Tourismus. Die Marke „Teinacher“ mehrt den Ruf der gesundheitsfördernden Schwarzwaldgemeinde. Das weckt offenbar zusehends die Lust auf das Extra-Quentchen Genuss. Zu buchen ist es zum Beispiel in Form eines Wochenend-Aufenthalts im 4-Sterne-Hotel „Berlins KroneLamm“ in Zavelstein. Hier im  romantischen, vielfach preisgekrönten Fachwerk-„Städtle“ mit pittoresker Stauferburg-Ruine – einem Relikt der französischen Invasion von 1692 – lockt nicht nur die Wildkrokusblüte im Frühjahr. Der auf 560 Meter Höhe gelegene Teilort, bis zur Gemeindegebietsreform von 1975 zeitweise kleinste Stadt Deutschlands, empfiehlt sich für ausgedehnte Wanderungen durch den nördlichen Schwarzwald.

Doch zurück zu „Berlins KroneLamm“: Mit seinen drei Restaurants Krone, Lamm und Wanderheim, seinen gemütlichen Stuben und der Kaminbar ist es ein Hort der Gastlichkeit. (Auch wenn die Freundlichkeit einzelner männlicher Servicemitarbeiter noch Potenzial nach oben hat). Immerhin: Als Gründungsmitglied der Gastronomie-Initiative „Schmeck den Süden“ bezieht die kulinarisch ambitionierte Herberge mehr als neun von zehn ihrer Produkte von Erzeugern aus der Region. Und wer einmal ein Diner auf der sonnenreichen Aussichtsterrasse genossen hat, wird ohnehin eins, zwei, dreizum Stammgast. Reservieren!

Quellen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, wikipedia, Teinachtal Touristik

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