Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

2. August 2015

Sonnberg, Kvilda, Moldautal: 3 x Naturhotel-Urlaub im südlichen Böhmen.

Preisfrage: Wo vermuten Sie das beste Bio-Hotel der Welt? In Italien? In Frankreich? In den USA? Ziemlich falsch. Das Nonplusultra der naturbelassenen Hotellerie steht in Tschechien. Es heißt „Chateau Mcely“ und befindet sich in Svatojiřský les, in Mittelböhmen. Kein Zufall, denn ganz auf der Bio-Welle „reiten“ auch andere Urlaubsregionen unseres Nachbarlandes. Ein Schwerpunkt ist der Böhmerwald. Nahe der Grenze zu Bayern und Österreich findet der Feriengast ideale Rückzugsgebiete.

Westlich von Slunečná (deutsch: Sonnberg) in Südböhmen unweit von Prachatice, mäandert die Moldau durch ein ausgedehntes Naturschutzgebiet. Über Jahrhunderte haben Moorwiesen hier Tschechiens größtes Torfbecken entstehen lassen. In den Flussauen sind viele seltene Vertreter aus Flora und Fauna ansässig, darunter der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze. Auch wenn die Artenrefugien nicht unmittelbar zugänglich sind – auch aus der Ferne vermitteln sie dem Besucher die ganze Schönheit einer abwechslungsreichen Naturlandschaft.

Ganz in der Nähe dieses Paradieses liegt die Biofarm Slunečná. Das Ökotrend-Domizil, zwischen dem Nationalpark Böhmerwald, dem Lipno-Stausee und dem Plešné jezero See gelegen, macht es dem Gast ziemlich einfach, völlig abzuschalten. „Zpomalení“, Entschleunigung nennen die Hausherren diesen Prozess. Elementar dabei: die sportliche Betätigung. Gewählt werden kann zwischen Radtouren und diversen Wassersport-Aktivitäten. Es geht aber auch ganz „slow“. Zum Beispiel beim Angeln. Wer will, kann am Ortsteich auf Karpfenfang gehen.

Bio – das heißt auf Tschechisch vor allem: naturnahe Landwirtschaft. Rings um den Biobauernhof schließen sich Weiden für Schafe, Ziegen und Rinder an. Auf weiteren Flächen werden Kartoffeln, Gemüse und Obst angebaut. Die Spenderin des eigenen Frühstückseis – hier kann man sie wieder persönlich kennenlernen. Produziert werden außerdem Ziegen-, Schafs- und Kuhkäse, auch Honig. Wer mag, darf ich auch auf Lammschinken freuen. Alles gibt es für den Verzehr vor Ort, aber auch im Direktverkauf.

In Kvilda (deutsch: Außergefild), einer kleinen Böhmerwaldgemeinde unweit der Grenze zu Bayern, erwartet Sie das Berghotel Šumava Inn. Das Haus in Aussichtslage thront auf über 1.000 Meter Höhe und bietet 4 Sterne nach Landeskategorie. Besonders unter Bikern, Langläufern und Wanderern gilt das Domizil als beliebte Adresse.

Herzstück des Hotels ist das Restaurant, dessen Anfänge bis in die Dreißigerjahre des 19. Jahrhunderts zurückreichen. „U Krále Šumavy“ („König des Böhmerwalds“) gilt als eine Institution in Südböhmen, seine Geschichte wurde in der Tschechoslowakei sogar verfilmt; doch nicht von irgendeinem Filmemacher. Regisseur Karel Kachyna, bekannt für regimekritsche Streifen wie „Ucho“ („Das Ohr“), hat mit seinen poetischen Arbeiten den Stil des tschechischen Films entscheidend geprägt.

Allein die Restaurantküche lohnt einen Besuch. Auf der Karte stehen traditionelle tschechische und altböhmische Gerichte, dazu aber auch viele lokale Spezialitäten. Serviert wird auch Wild, das Mittagsmenu wechselt täglich.

Unsere dritte Empfehlung: das Sporthotel Zátoň bei Cesky Krumlov. Das 4-Sterne-Haus, vor 18 Jahren als Familienpension gegründet, hat sich zu einem der begehrtesten Urlaubsdomizile im Umkreis des UNESCO Welterbes Krumau entwickelt. 5-Gänge-Menü am Abend, ein (bis Oktober) beheizter Außenpool, Whirlpool, Tennisplatz, Bio-Sauna: Komfortverwöhnte Reisende brauchen auf keinerlei Annehmlichkeiten zu verzichten. Ein Naturlehrpfad und zwei Laufkreise regen an zu angenehmer Bewegung. Noch ein Tipp: Ab der vierten Buchung gewährt das Sporthotel Stammkundenrabatt. Nutzen Sie doch die goldenen Herbsttage für einen ersten Kennenlern-Aufenthalt.

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