25. Februar 2019
Max500: Innsbruck feiert den letzten Ritter der Alpen.
Er war Herr der Habsburgischen Erblande und regierte nach seiner Krönung im Dom von Trient 1508 elf Jahre lang als römisch-deutscher Kaiser: Maximilian I. gilt als „der letzte Ritter der Alpen“. Im Jahr seines 500. Todestages würdigt die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck den Schöngeist, Schuldenmacher und Womanizer, der dank der Kredite des Augsburger Bankiers Jakob Fugger einen überaus prunkvollen Lebensstil pflegte, mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen.
Innsbruck hat Kaiser Maximilian I. viel zu verdanken. Er machte sie zur Residenzstadt und beschenkte sie mit einem bleibenden baulichen Erbe. Die Tiroler Landeshauptstadt, so heißt es, war einer seiner Lieblingsorte, auch wenn er sie nur sporadisch besuchte. Eine stille Liebe also, die Maximilian im Herzen trug und die er doch mit Wahrzeichen städtischer Ikonographie sichtbar machte: dem Goldenen Dachl, der Schwarzmanderkirche, der Hofburg und dem Zeughaus an der Sill. Gemeinsam mit den Landmarken des modernen Innsbruck – der Bergisel-Schanze von Zaha Hadid, den Rathausgalerien und ihrem berühmten Glasdach, dem Haus der Musik, dem Kaufhaus Tyrol und dem Landhausplatz – bilden sie die perfekte Kulisse für das Maximilian-Jahr, das mit einer spektakulären Lightshow in der Kaiserlichen Hofburg eingeläutet worden ist.
Zentraler Gedenkort im Reigen der Events ist das Museum Goldenes Dachl, in dem noch bis Ende 2019 eine Sonderausstellung zu sehen ist. Ihr Motto „Was bleibt?“ versteht sich eher als rhetorische Frage, referiert sie doch sehr klar auf den besonderen Rang, den der Habsburger Maximilian im kollektiven Gedächtnis des heutigen Österreich einnimmt.
Zur Welt kam Maximilian am 22. März 1459 in Wiener Neustadt. Sein Vater Kaiser Friedrich III., 21 Jahre älter als seine Mutter Eleonores von Portugal, hatte Großes mit dem Sprössling vor: Als einziger überlebender Sohn wurde Maximilian von früh an auf seine Rolle als Herrscher vorbereitet. Ein Leben mit wenig Freiheiten und vielen Gefahren. So wurde die Wiener Hofburg, das Zuhause seiner Kindheit, 1462 von seinem eigenen Onkel Albrecht VI. belagert. Verzweifelt widersetzten sich die Eingeschlossenen dem drohenden Hungertod; der kleine Maximilian, tief geschwächt überlebte nur mit knapper Not.
Auch das Verhältnis der Eltern war belastet. Die Ehe kriselte, was sich auch auf die Kindeserziehung auswirkte. Während dem Vater vor allem an praktischem Wissen und der Abhärtung gelegen war, ging es der Mutter eher darum, ihren Sohn zu verwöhnen und das Künstlerische und Repräsentative in ihm zu fördern.
Die ungleichen Einflüsse – in Maximilian brachten sie beides hervor: den Machtmenschen und den kunstsinnigen Literaturfreund. Selbst ein Kloster hat der ehrfürchtige Monarch gestiftet: Auf dem Seefelder Plateau gelegen, hat es über die Jahrhunderte einen erstaunlichen Funktionswechsel durchgemacht. Aus dem klerikalen Gebäude von einst wurde das Hotel Klosterbräu – heute eine Wellnessherberge der Fünf-Sterne-Kategorie. So hat Maximilian sozusagen auch als früher Geburtshelfer des Tiroler Tourismus seine Spuren hinterlassen.
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