Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

16. September 2019

Klein-Wien ist näher, als Sie denken: App nach Günzburg!

Über 500 Jahre lang, von 1301 bis zum „Frieden von Pressburg“ im Jahre 1806, war Günzburg Teil Österreichs. Die jahrhundertelange Präsenz der Habsburger hat Spuren hinterlassen. Schritt für Schritt verfolgen lassen sie sich neuerdings mit einer App, die den Urlauber zu den Hinterlassenschaften der Donaumonarchie führt.

Die Besitzungen der versunkenen Habsburgermonarchie in Oberschwaben, am Bodensee, im Schwarzwald, am Oberrhein und im Sundgau werden unter der Bezeichnung „Vorderösterreich“ zusammengefasst. Wo der Doppeladler an Kirchen und Rathäusern prunkte, wurde auch die Architektur der Habsburger stilbildend. So zum Beispiel in Günzburg, das die Herrscher zu „Klein-Wien“ ausbauten; sogar eine der wichtigsten Münzprägeanstalten Österreichs hatte hier ihren Sitz.

Was im bayerisch-schwäbischen Städtchen vom österreichischen Erbe so alles übriggeblieben ist, lässt sich jetzt in Form einer digitalen Stadtführung mit dem Smartphone erkunden. Die Audiotour startet am Günzburger Schloss, direkt bei der Tourist-Information, und führt auf einem 900 Meter langen Rundweg durch den Ort – vorbei am städtischen Wahrzeichen, dem „Unteren Tor“, hin zur unangefochtenen Sehenswürdigkeit Günzburgs: der Frauenkirche, Meisterwerk des Rokoko-Baumeisters Dominikus Zimmermann. Danach geht es durch malerische Gässchen über den Dossenberger Hof wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Quasi im Vorübergehen gelöst wird das Rätsel um das „Günzburger Fidla“, und auch das Treiben auf dem Günzburger Marktplatz des 18. Jahrhunderts lebt wieder auf. Per App erfährt man, wieso es in Günzburg ein Tor exklusiv für Kühe gab und was es mit dem Saubartel am Wätteplatz auf sich hatte. Besprochen ist der virtuelle Rundgang von Stadtführer Siegfried Ranz und seiner Kollegin Marion Schlaegel, die kleine Geschichten aus dem Leben des Türmers und der Bürger beisteuert. Insgesamt zehn sogenannte Lauschpunkte umfasst der Rundgang. An einigen werden auf das Display des Nutzers zusätzlich Bilder und Informationen aufgespielt. Alle Ortspunkte, für die (die automatisch startenden) Hörbeiträge hinterlegt sind, sind per Schild gekennzeichnet.

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