Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

8. Mai 2013

Ingolstadt: Bayerns große Unbekannte.

Was verbinden Sie mit Ingolstadt? Audi – und dann erst mal nichts? Dann liegt Ihre Assoziationskraft ganz und gar im Mainstream. Was sollte den Auswärtigen schon in die Autostadt führen – außer ein geschäftlicher Anlass? Oder gibt es auch abseits der schönen Autos mit den vier Ringen möglicherweise einen triftigen Grund, eine Reise ins Herz Bayerns anzutreten? Am besten: Sie nehmen sich schon mal Ihren Jahreskalender zur Hand und beantworten sich diese Frage einfach selbst. 

Laut Begriffsbestimmung beginnt der Großstadt-Status ab 100.000 Einwohner. Die Stadt der Autos mit den vier Ringen knackt diese Marke – dank regen Zuzugs – längst locker. 126.000 Menschen drängen sich in Deutschlands jüngster Großstadt und lassen sich das einiges kosten. Denn IN belegt im nationalen Mietpreis-Ranking Platz 10 – noch vor Köln. Mit anderen Worten: In nur 9 deutschen Großstädten ist es teuerer, in Miete zu wohnen. Was per se nicht unbedingt eine Städtetrip-Empfehlung ist – aber immerhin neugierig macht.

Was der Kurzurlauber dankbar zur Kenntnis nimmt: Die Anreise nach Ingolstadt fällt angenehm kurz aus. Denn die Donaustadt im nördllichen Oberbayern liegt mitten im Freistaat – und überaus verkehrsgünstig an die A9. Geprägt wird das Stadtbild durch den ehemaligen Festungsgürtel rund um die eigentliche City. Ingolstadt war lange die wichtigste bayerische Festungsstadt – ein Erbe, das sich nicht nur in Form zahlreicher Backsteinkasernen im Umfeld einer nahezu vollständig erhaltenen bzw. rekonstruierten Altstadt bemerkbar macht, sondern auch in einer sprachlichen Wendung: „Schanzer“ – so lautet der Spitzname der Ingolstädter bis heute.

Tatsächlich stößt man in IN auf Schritt und Tritt auf die Spuren militärischer Vergangenheit. Was wundert es da, dass sich gleich neben dem Neuen Schloss das Armee- und Polizeimuseum ausbreitet? Kein Augenschmaus – eher schon empfiehlt sich der Blick auf eine bildungshistorische Berühmtheit: die ehemalige medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität, die in Ingolstadt gegründet wurde und erst im 19. Jahrhundert – via Landshut – ihren Weg nach München fand.

Muss man eigens  erwähnen, dass Ingolstadt dank seiner kreuzförmigen Fußgängerzone angenehme Shoppingbedingungen bietet? Sie werden es ohnehin erleben. Nur: Warum sollten Sie überhaupt hin? Also, ein paar reizvolle Anlässe gäbe es schon. Das Schanzer Pfingstvolksfest zum Beispiel, das vom 17. Bis 26. Mai an der Dreizehnerstraße veranstaltet wird. Oder das Bürgerfest, das sich von 12. Bis 14. Juli über die gesamte Altstadt erstreckt. Wem das weniger nicht in die Sommerplanung passt oder sowieso nicht nach schunkeln zumute ist, der ist vielleicht bei den Audi Sommerkonzerten – dem Klassikfestival von Audi – besser aufgehoben. Für das diesjährige Event (26. Juni bis 28. Juli ) hat man sich das Motto „In der Fremde“ gegeben. Dabei gelangen Werke von Komponisten zur Aufführung, in deren Schaffen sich die Erfahrung mit fremden Kulturen widerspiegelt. Viele Veranstaltungen sind bereits ausverkauft – eine vorherige Anfrage ist also ratsam. Übrigens: Als Sommerkonzerte-Besucher haben Sie freien Eintritt ins „Audi museum mobile“ und die Ausstellung des zeitgenössischen Künstlers Jürgen Partenheimer.

Vielleicht nehmen Sie sich Bayerns große Unbekannte aber auch erst für den Herbst vor. Für Jazzfreunde eine gute Wahl. Denn vom 20. Okober bis 10. November rufen die „Schanzer“ ihre 30. Jazztage aus. Oder Sie folgen dem Ruf der „Künstlerinnentage“, die – deutschlandweit einmalig – ganz im Zeichen weiblichen Kulturschaffens stehen. Unter deroktoberisteinefrau.de wird die 19. Auflage des Events selbstbewusst beworben.

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