Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

6. Dezember 2009

Eine Schatztruhe voller Trouvaillen: die Freyunger Mostschenke.

Vom Parkplatz an der Eishalle Solla sind es nur wenige Gehminuten – dann ist sie erreicht: die Freyunger Mostschenke, die seit vielen Jahren von der Familie Gais betrieben wird und die weit mehr ist als nur eine gewöhnliche Straußwirtschaft.

Wer den leicht abschüssigen Waldweg nicht scheut, wird mit Entdeckungen reich entlohnt: Inmitten eines weitläufigen, von einigen Dutzend Apfelbäumen bestandenen Grundstücks gelegen, beherbergt die Mostschenke zahlreiche kunstvolle Kleinodien zum Schmunzeln und Staunen. Manche der hintersinnigen Skulpturen, die der Hausherr längs des Weges aufgestellt hat, haben autobiografischen Bezug. Und auch im Haus selbst gibt es allerlei stählerne Exponate zu bestaunen. Wenn Josef Gais ein wenig Zeit hat, erzählt er davon, wie es zu all den gefälligen Werkstücken kam. Nur als Kunst – nein, so möchte er seine Arbeiten selbst nicht bezeichnen.

Dabei sprechen die Exponate für sich – und die Kunstfertigkeit ihres Urhebers: Gemeinsam bilden sie ein Kaleidoskop der Allegorien, deren mitunter skurriles Erscheinungsbild Josef Gais dem Stahl in aufwändiger Arbeit abgerungen hat.

Dem nicht genug: Auch seinem Freund, dem tschechischen Maler und Grafiker Jindrich Boska, hat der Mostwirt mehrere Räume seines Haus gewidmet. Bei einem Aufenthalt in der Mostschenke hatte Boska vor Jahren einen modernen Kreuzweg gemalt, der nunmehr vor Ort zu sehen ist. Zu diesem Zyklus gesellen sich inzwischen viele moderne Grafiken, von denen einige sinnigerweise mit der 25-Tonnen-Mostpresse gedruckt worden sind.

Darüber hinaus hält die Straußwirtschaft aber natürlich auch all das bereit, was Leib und Seele zusammenhält: feinen Most, natursüßen Apfelsaft, honigsüßen Glühmost mit Zimt und Nelken, Kinderpunsch, edle Apfelbrände und hausgemachte Liköre aus Nuss, Erdbeere, Himbeere, Kirsch, Johannisbeere, Birne, Apfel und Holunder.

Für den großen und kleinen Appetit gibt’s Zwiebel-, Apfel- und Kürbiskuchen, Kürbis- und Apfelbrot, Bratäpfel, Erdäpfelkas, Geselchtes (= geräuchertes, luftgetrocknetes Schweinefleisch), Topfenkäse, O’batzten, Schmalzbrot sowie Frischmilchkäse aus eigener Herstellung.

Zum mit-nach-Hause-Nehmen bevorratet der Hofverkauf Most, Mostgelee, Apfelsaft sowie – natürlich – Äpfel und anderes Obst aus eigener Ernte.

Geöffnet ist die Mostschänke, die Platz für bis zu 35 Personen bietet, im Winter und bis kurz nach Ostern immer freitags bis sonntags ab 13 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung.
Kontakt: Familie Gais, Ort 11, Freyung,
Telefon: 08551/6933.Bis 23. Dezember: Hauzenberger Weihnacht aus Licht & Stein

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