Reisetipps für den Urlaub in Bayern oder ein paar freie Tage zu zweit

5. Februar 2011

Anders als man denkt: Passau.

Passau: Zur schmucken Dreiflüsse-Stadt, hinter der Deutschland endet und Österreich beginnt, hat fast jeder eine Meinung; und nicht immer eine gute. Nibelungenhalle, Politischer Aschermittwoch: Passau scheint jeder zu „kennen“. Ein Trugbild, wie sich bei einem Besuch der unter angehenden Informatikern besonders beliebten Universitätsstadt rasch erweist.

Gern und oft wiederholtes Vor-Urteil: „Passau ist erzkonservativ und superklerikal.“ Mindestens. Die Stadt mit der größten Kirchenorgel der Welt geht mit solchen Klischees inzwischen ziemlich gelassen um.
Dann könnte einem die Antwort begegnen: „Früher wird das schon so gewesen sein.“ Heutzutage aber verbreitet die Stadt an Donau, Inn und Ilz ein weltoffenes Flair. Ein schier überbordendes Angebot an Kulturevents bürstet kräftig gegen das liebevoll gepflegte Kleinbürger-Image. Längst hat die (berühmt-berüchtigte) Nibelungenhalle ausgedient und der Neuen Stadtmitte Platz gemacht. Und so wird Passau heute eher mit bissigem Kabarett in Verbindung gebracht – vor allem: mit dem ScharfrichterHaus, jener Kulturinstitution in der Milchgasse, die zu den traditionsreichsten Kleinkunst- und Comedy-Bühnen der Bundesrepublik zählt. Bereits seit 1983 wird dort im Rahmen der Passauer Kabarett-Tage Jahr für Jahr einer der bedeutendsten deutschen Kabarettpreise verliehen: das ScharfrichterBeil. Auch Hape Kerkeling und Urban Priol kamen hier bereits zu Ehren – und zwar zu einer Zeit, als ihre Namen allenfalls Insidern bekannt waren: damals in den 1980er-Jahren.

Übrigens: Hätten Sie gedacht, dass ausgerechnet das „erzkatholische“ Passau ein für die evangelische Kirche besonders wichtiger Ort ist? Hier entstand der „Ausbund“, das älteste Gesangsbuch des Protestantismus.

Vielleicht möchten Sie jetzt ja mal genauer „nachsehen“ und die Dreiflüsse-Stadt mit eigenen Augen erkunden. Gelegenheit dazu gibt es – ganz klassisch – zum Beispiel bei einer Stadtführung. Der einstündige Rundgang beginnt am Domportal und führt vom Domplatz durch die angrenzenden Gassen, Plätze und Promenaden der historischen Altstadt. Eine kleine Entdeckungsreise.

Führungszeiten:
Mai bis Oktober: täglich 14.30 Uhr,
montags bis samstags (außer Feiertag) auch 10.30 Uhr.

Noch bis April gilt:
Montag bis Samstag: 12 Uhr,
Sonn- und Feiertag: 13 Uhr

Erwachsene bezahlen 4, Kinder 2 Euro.

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